Turbulente Sommerzeit

Liebe LeserInnen,

heute wollen wir Ihnen eine Zusammenfassung der Geschehnisse der letzten Zeit geben. In den Sommermonaten geht es bei uns im Verein stets Schlag auf Schlag:

Im Juni und Anfang Juli haben wir im zweistelligen Bereich Tiere aufgenommen. Darunter allein vier Mutterkatzen mit insgesamt elf Jungen, sowie zwei Findelkinder. Eine der Mutterkatzen ist die ungefähr 9 Monate alte Jacky, die am 22. Juni fünf wunderhübschen Kitten in unserer Auffangstation das Leben geschenkt hat. Die kleine Familie hat sogar so etwas wie ihren eigenen Fanclub, denn die Finderinnen vom ‘Café vor dem Mühlenthor‘ in Güstrow hatten extra für sie eine tolle Spendenaktion ins Leben gerufen. Was den anderen Vereinen schon seit April zu schaffen macht, beginnt jetzt auch bei uns: die „Welpenschwemme“.
Wenn wir nach den Zahlen der umliegenden Vereine gehen, wird sie dieses Jahr ein erschreckendes Ausmaß annehmen. Wir werden alles tun, um so vielen Kätzchen wie möglich zu einem guten Start ins Leben zu verhelfen. Alle anderen Tiere, die wir aufgenommen haben, sind entweder alt, krank, in einem allgemein schlechten Zustand oder alles davon. Auffällig viele von ihnen sind zutraulich oder zumindest an Menschen gewöhnt, was den Verdacht aufkommen lässt, dass die Tiere „laufen gelassen“ wurden.

Viele von Ihnen werden Anfang des Jahres Jaminas Geschichte verfolgt haben. Nachdem eine Verletzung der Nerven in Höhe der Schwanzwurzel festgestellt wurde, musste ihr Schwanz amputiert werden. Lange Zeit musste sie regelmäßig zum Tierarzt, da sie nicht allein auf Toilette gehen konnte. Mittlerweile funktioniert das fast einwandfrei. Leider zieht die kleine Maus das Pech aber magisch an, denn vor einigen Wochen hatte sie einen Riss in der Blasenwand. Dieser kam durch das Ausdrücken der Blase zustande, was unumgänglich war, wenn Jamina nicht durch ihren eigenen Urin vergiftet werden sollte. Mit Medikamenten und Ruhe ist das aber abgeheilt und wir dachten: endlich hat sie es ausgestanden.
Leider lagen wir falsch. In der letzten Juni-Woche zeigte sich bei Jamina blutiger Ausfluss und wir sind in die Praxis geeilt. Der Verdacht auf eine Eierstock-Entzündung bestand und es wurde sofort eine Not-OP eingeleitet. Der Verdacht bestätigte sich nicht. Jamina hat Eiter in der Blase und der Tierarzt kann sich das noch nicht erklären. Es wurde ein Abstrich genommen und wir alle hoffen inständig, dass sie keinen Krebs hat. Bitte drücken Sie Jamina die Daumen, dass sich die ganze Situation als harmlos herausstellt und sie schnell wieder fit ist!

Am 2. Juli fand nach drei langen Jahren wieder ein großes Event auf unserem Vereinsgelände statt. Wir hatten alle Interessierten zu einem Begegnungs-Tag in unsere Auffangstation eingeladen. Zusätzlich unterstützte uns auch das Team vom ‘Notruf für wilde Tiere – Rechte für Tiere e.V.‘ und klärte die Besucher zum Thema Wildtiere und die Wildtierrettung auf. Viele alte Bekannte und neue Gesichter kamen zu Besuch. Es wurde sich angeregt ausgetauscht, nach neuen felligen Familienmitgliedern gesucht und wir erhielten viel Lob und Zuspruch.
Neben tollen Sach- und Futterspenden (u. a. eine komplette Ausstattung für Mama Jacky und ihre Babys) und einem neuen Kratzbaum sind durch den Verkauf von Speisen, unser Glücksrad und Spenden 496 Euro zusammengekommen! Außerdem durfte unser Pantherchen Gabor an diesem Tag in sein neues Zuhause bei einem lieben Paar und ihrem gewitzten Kater ziehen. An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Mitgliedern für die tolle Arbeit, bei Herrn Koerner und seinem Team vom ‘Notruf für wilde Tiere‘ für die Unterstützung und bei allen Besuchern für ihre Anteilnahme an unserer Vereinsarbeit und die zahlreichen Spenden herzlich bedanken!

Wie Sie sehen, ist bei uns immer etwas los. Unsere Mitglieder haben stets viel zu tun und die Auffangstation ist ausgelastet. Durch die Geschehnisse der letzten Zeit ist bei allen das Portemonnaie enger geworden und alles wird teurer. Auch uns trifft diese Entwicklung hart. Natürlich muss man zuerst an die eigene und die Versorgung seiner Familie denken. Dennoch wenden wir uns heute an Sie, um Ihre Hilfe zu erbitten: Unsere Vorräte schrumpfen, doch die Zahl der Tiere, gerade an Welpen und kranken Tieren, steigt immer weiter. Wir benötigen dringend Spenden in Form von Futter (normal als auch Kitten bzw. Junior), Aufzuchtmilch, Katzenstreu und Waschmittel! Wir sind über jede Dose Nassfutter, jede Packung Waschpulver oder jeden Krümel Streu sehr dankbar.
Die Standorte unserer Spendendosen und Futterboxen können Sie auf unserer Homepage (ganz unten) nachlesen oder Sie kommen wochentags zwischen 10 und 15 Uhr in unsere Auffangstation (Lange Stege 12, 18273 Güstrow). Auch helfende Hände oder Kuschelpaten werden immer sehnlichst gesucht. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin die Tiere versorgen, die vom Menschen im Stich gelassen wurden.
Wir hoffen auf Ihr Engagement für unsere Schützlinge!

Ihr Tierschutzverein Güstrow

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